"Eines Tages werden Künstler mit Kondensatoren, Widerständen & Halbleitern arbeiten, so wie sie heute mit Pinseln, Violine & Abfall arbeiten" lautete die Prognose des Videokünstlers Nam June Paik 1965.
Im Jahr 2011 wurde dem Archiv der Akademie der Künste die Videokunstsammlung von Herrn Wulf Herzogenrath als Schenkung überlassen. Die 244 U-matic und 298 VHS Kassetten des Bestands beinhalten neben seltenen Künstlereditionen auch Fernsehmittschnitte, Ausstellungs- und Sichtungskopien. Verbunden mit der Schenkung ist die Auflage, die Sammlung langfristig zu sichern und nach Maßgabe der Benutzerordnung des AdK Archivs der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Obsolet werdende Abspieltechnik sowie alters- und lagerbedingte Verfallserscheinungen an den Bändern machten eine Digitalisierung der analogen Videokassetten unumgänglich. Durch den Unikatcharakter des Ausgangsmaterials - Hüllen und Kassetten sind zu einem Großteil individuell beschriftet bzw. wurden vom Künstler gestaltet und teilweise mit Widmungen versehen - ist neben der Übertragung der Medieninhalte in digitale Archiv- und Nutzerformate auch die langfristige Konservierung der Originalvideokassetten und Hüllen von besonderer Bedeutung.
Im Rahmen der Sicherungsmassnahme wurden sowohl die unterschiedlichen Magnetbandformate (U-matic, VHS & Betamax) in digitale Medienformate überführt als auch die entsprechenden Werksinformationen recherchiert und erfasst.